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AutorenbildPeter M

Damals vs. Heute

Aktualisiert: 12. Aug. 2020

Wieder so ein Vergleichsding? Vielleicht. Ein schwelgen in alten Zeiten? Vielleicht.

Veraltete Ansichten? Finde es heraus.


Hier sind wir also. Ich auf dieser Seite und Du auf der anderen, der lesenden Seite. Es ist manchmal ein komisches Gefühl so offen zu schreiben und zu wissen, dass irgendwer das vielleicht interessant genug findet es auch zu lesen. Was Du wohl gerade denkst?


Ähnlich geht es mir manchmal, wenn ich die Kids und Jugendlichen von heute miterlebe und das mit meinen Erfahrungen seinerzeit versuche ins Verhältnis zu setzen. Vergleichen kann man sowas nicht, deswegen nenne ich es auch nicht so.


Damals wurden wir in unserer Fantasie mehr gefordert. Draußen sein war deutlich anspruchsvoller und interessanter. Ausprobieren hatte ganz andere Konsequenzen. Aufgefangen wurde dabei nicht alles. Vieles war echter.

Ich denke, dass kann auch die Generation vor meiner genauso unterschreiben über die unsere. Was ich mit dem Text da oben meine? Ganz einfach. Wir hatten damals kaum gutes oder sehenswertes Fernsehen, drei Sender. Telefon hatte tatsächlich auch nicht jeder. Video verbreitete sich auch erst als ich oder 10 Jahre alt war oder so und solch ein Videorekorder war sehr teuer in der Anschaffung. Computer? Gab's später. Handys gab es nicht und das Internet war auch noch nicht erfunden. Wenn man Freizeit hatte, hat man sie anders genutzt.


Da wurden Höhlen gebaut, drinnen oder draußen. Baumhäuser gebaut. Bilder gemalt. Mit Kreide gemalt, Gummitwist gesprungen, Spiele gespielt, Steine gewälzt, Schätze gesucht, das hohe Gras zum Verstecken genutzt. Rallyes mit dem Fahrrad bestritten. In die Sonne geschaut bis sie verschwand. Den Blättern zugehört wenn der Wind hindurch wehte. Wasser wurde zu Brausewasser. Da war das Zirpen der Grillen so toll, dass man auf die Suche nach Ihnen Stunden verbrachte. Spielkarten wurden in die Speichen gesteckt, oder in der einfachen Form Eisstiele aus Holz mit Gummiband am Rahmen befestigt und das berühmte Knattern ließ jeden hören das man kommt.


In den Ferien an der Ostsee wurde die Zeit zu einem einzigartigen Abenteuer, da hatte man Spaß am sonnen, schwimmen, Eis- oder Currywurst essen. Das Liegen auf dem Handtuch am Strand war nur kurze Zeit etwas für Einzelgänger. Schwupps hatte man Leute kennengelernt und Langeweile war vergessen. In der Tat "Eis am Stiel"-Feeling (später ;-). Ohne Frage!

 

Heute. Ja heute. Wird erst einmal angerufen ob derjenige zu Hause ist und was der oder die macht. Vorher geht man ungern aus dem Haus. Ob klein oder groß, es wird erst einmal abgestimmt - nicht selten im Chat, ob man oder wann man Zeit hat. Dabei geht man dann relativ schnell desinteressiert seiner weiteren Vorhaben nach oder lässt sich berieseln per Youtube, Netflix, Fernsehen (in der Tat ist eine 30. Wiederholung auch mal ganz nett). Spiele. Ohja. Playstation, Switch aber vor allem Handys beschäftigen mittlerweile ganze Generationen. Es wird sich verabredet, man chattet miteinander, tauscht sich aus über die neuesten TikTok's, vll. auch Nachrichten. Aber im Wesentlichen können die Leute mit dem Handy in der Hand wunderbar Zeit verbringen, nebeneinander.


In den Zeiten an der Ostsee will die Generation Z und jünger gefälligst beschäftigt werden. Action. Jumpen, Fahren - möglichst elektrisch, aber auch mit dem Rasenmähermotor sind der Renner. Wasser? Achja, das gibt es ja auch noch...


Es wird abgewogen, was welche Prio hat. Die jungen Leute von heute haben mehr Mitwirkung und wollen gefragt werden. Dennoch sind die Prio's nicht selten den aktuellen Bedürfnissen unterlegen. Es passiert mir häufiger, dass ich nicht weiß wie man den jüngeren Leuten ohne großes Geschwafel diese - meiner Meinung nach fehlende Wertschätzung der Zeit - vermittelt. Hm, ich glaube, hier haben Familiengefühl und Miteinander kurzweilig nicht den gleichen Gegenwert wie aktuell - zumeist elektronische - Alternativen.


Manchmal, je älter ich werde, finde ich es schade das viele einfach Zeit verbrennen und diese nicht mehr zu schätzen wissen. Dann kommt die Frage auf, "Haben wir denn diese Zeit damals mehr geschätzt?". Das kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten. Wir wussten sie vielleicht besser zu er"leben", was wir taten war nicht virtuell.


Leben war leben - in jeder Hinsicht. Nichts, was man mit einem Radierer entfernen konnte. (Er)leben immer echt.

Heute kann man löschen, kopieren und einfügen. Dann nur noch die Enter-Taste - und selbst die kann man zurücknehmen...

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